Labor­diagnostik

Labordiagnostik spielt im urologischen Alltag eine stetige Rolle. Mit unseren Praxen sind wir dem Bioscientia Institut für Medizinische Diagnostik GmbH in Moers/Krefeld angeschlossen. Hier können wir, relativ kurzfristig, innerhalb von 48 Stunden die meisten, angeforderten blutchemischen Untersuchungsbefunde erhalten. Einen Teil der hochspezifischen, urologischen Laborwerte, führen wir aber auch in einem eigenen Laborinstitut durch.

2 Medizinisch Technische Angestellte (MTA) stehen für diese Untersuchungen zur Verfügung. Regelmäßig nehmen wir hier an Ringversuchen beim Referenzinstitut für Bioanalytik in Bonn teil. So können wir die hohe Aussagequalität unserer Untersuchungen garantieren. Über unser hauseigenes Laborinstitut werden wichtige Werte wie z. B. PSA-Bestimmung (Prostataspezifisches Antigen) alle männlichen und weiblichen Hormone sowie die Tumormarker für den Hodenkrebs AFP und ß-HCG bestimmt.

Das Prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Protein (Eiweiß), das von den Prostatadrüsen gebildet wird. Nach der Ejakulation (Samenerguss) gelangt es mit dem Prostatasekret in den Samen und verflüssigt ihn. Es handelt sich dabei um eine normale biochemische Reaktion. Das PSA ist ein physiologischer weise vorhandenes Enzym des gesunden Mannes.

Die PSA-Bestimmung sollte gemäß den Leitlinie der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie (AUA) erfolgen:
• zur Bestimmung eines Basis-PSA-Wertes zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr
• PSA-Screening (Früherkennung) zwischen dem 55. Und 69. Lebensjahr in Absprache mit dem Arzt

Als Screening-Intervall jährlich, 2-jährlich oder länger. Ab dem 70. Lebensjahr nur bei Männern mit einer mutmaßlichen Lebenserwartung von mehr als 10-15 Jahren. Bei V. a. Prostata-Karzinom in der Verlaufskontrolle aufgrund bestehendem Prostata-Karzinom, wenigner Prostatahyperplasie (BPH) gutartiger Prostatavergrößerung und unter Hormonersatztherapie mit Testosteron.

Der PSA-Wert ist ein männerspezifischer Wert. Er ist abhängig von der Größe der Prostata, von entzündlichen Reaktionen in der Prostata sowie Hinweis auf ein Prostata-Karzinom. Um den Wert beurteilen zu können, benötig man den digitalen Tastbefund der Prostata (d. h. die rektale Untersuchung der Prostata mit den Finger), die exakte Größenbestimmung der Prostata durch Ultraschall vom Bauch, besser durch den transrektalen Ultraschall der Prostata (Ultraschalluntersuchung der Prostata vom Rektum ) sowie das sonographische Bild der Prostata.

Bei Erektionsstörungen des Mannes sowie bei der Infertilität führen wir spezifische Hormonuntersuchungen wie Testosteron Bestimmung und den Untergruppen des Testosterons (freies Testosteron, DHEA Dehydroepiandrosteron, SHBG Sexualhormonbindendes Globulin).

Durch Testosteron ist ein Sexualhormon(Androgen), das grundsätzlich bei beiden Geschlechtern vorkommt, sich dabei aber in Konzentration und Wirkungsweise bei Mann und Frau unterscheidet. Bei Männern liegt der Testosteron-Spiegel natürlicherweise deutlich höher als bei Frauen.

Ein Testosteron Mangel kann u. a. zur Erektionsstörungen und auch Osteoporose führen. Reicht die natürliche Produktion von Testosteron nicht aus, kann eine Langzeittherapie mit von außen zugeführtem Testosteron erfolgen. Die häufigste Form des Testosteron Mangels ist der altersassoziierte Hypogonadismus (Late onset Hypoonadismus LOH) im sogenannten Klimakterium virile. Von dem sind ca. 3 – 7% aller Männer zwischen 30 und 70 Jahren betroffen. Bei über 70-jährigen sind es ca. 18%. Testosteron Mangel beim alterndem Mann wird unter dem Begriff Testosteron Mangelsyndrom bzw. dem englischen Fachbegriff partial androgen deficiency in the aging male (PADAM) beschrieben. In wie weit bei diesen Männern eine Testosteron Substitution erfolgreich ist, kann nur durch Substitutionsversuch ermittelt werden. Vermeintliche Wechseljahrbeschwerden bei Männern im fortgeschrittenen Alter und niedrigem Testosteron Spiegel stehen nicht immer in Korrelation.

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